Experten, die den Verlust skythischer Artefakte überwachen, sind über das Ausmaß des Diebstahls durch Putins Streitkräfte schockiert

Die Menschen, die die Griechen Skythen nannten, waren beeindruckende Krieger und Nomaden, die ab etwa 800 v. Chr. für mehr als 1.000 Jahre die eurasische Steppe beherrschten – lange vor der Schaffung nationaler Grenzen.

Die fabelhaften goldenen Waffen und Ornamente, die sie zurückließen, landeten in Museen in der ganzen Region, viele davon in der Ukraine. Seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine im Februar wurde jedoch viel skythisches Gold – zusammen mit Millionen anderer unbezahlbarer Artefakte – geplündert oder „evakuiert".

Bildszenen aus einer Schlacht oder aus einem Theaterstück; ein massives religiöses Ritual; ein Schachspiel. All das war der Elfmeter, der das Viertelfinalspiel zwischen Argentinien und den Niederlanden entschied.

Overhead- Aufnahmen zeigten den argentinischen Torhüter Emiliano Martínez ganz links; Als er allein auf dem Rasen saß, sah er aus, als wäre er von einem Meer aus Gras umgeben. Indem er zwei frühere Elfmeterstöße der niederländischen Mannschaft blockte, orchestrierte Martínez diese Gelegenheit. Wenn der Ball seines Teams ins gegnerische Netz ginge, würde Argentinien gewinnen.

Es tat. Der Tritt war perfekt; Der Ball war unantastbar und raste in sein Ziel.

Die niederländischen Spieler brachen vor Schock und Trauer zusammen, während die Argentinier an ihnen vorbeiliefen und sie mit erhobenen Armen und Geschrei verspotteten. Der argentinische Star-Stürmer Lionel Messi hingegen blickte nach unten, als er jubelte, fast nachdenklich. Als seine Teamkollegen zum Jubeln auf den Torschützen zueilten, sprang Messi in die entgegengesetzte Richtung und raste über das Feld zu Martínez – der Torwart, der den Moment möglich gemacht hatte, brach nun mit ausgestreckten Armen und dem Gesicht auf dem Rasen auf dem Spielfeld zusammen. Messi kam und nahm ihn in seine Arme.

Später erfuhren wir, dass zur gleichen Zeit noch etwas anderes im Lusail-Stadion passierte: Grant Wahl , der geliebte und brillante amerikanische Fußballjournalist, war längere Zeit zusammengebrochen und wurde von Medizinern behandelt, bevor er in ein Krankenhaus gebracht wurde, wo er ausgesprochen wurde tot an diesem Abend. Die Trauer über seinen Verlust machte deutlich, wie wertvoll er als Stimme über und für den Fußball war, als jemand, der in seiner Berichterstattung politische Grenzen überschritten und andere immer großzügig unterstützt hatte. Rückblickend ist es nun unmöglich, diese bewegenden Szenen voller Freude für die Argentinier und ihre Fans und voller Schmerz für die niederländische Mannschaft und ihre Fans zu sehen, ohne auch einen großen Verlust zu betrauern.

Die Weltmeisterschaft neigt sich dem Ende zu und die Geschwindigkeit und Intensität dessen, was wir gerade gemeinsam erlebt haben, ist verwirrend. Und obwohl diese Erfahrungen geteilt wurden, wurden sie auch in Millionen von Gefühlen und Interpretationen auf globaler Ebene fragmentiert.

Vor einigen Wochen, als die Veranstaltung begann, dominierten politische und ethische Fragen die Gespräche rund um die Veranstaltung. Ob die intensiven Kontroversen darüber, dass Katar überhaupt den Zuschlag für das Turnier erhalten hat, die gut dokumentierten Misshandlungen von Arbeitern, die die teuerste Sportinfrastruktur in der Geschichte des Turniers gebaut haben, oder die obsessive Unterdrückung von Pro-LGBTQ-Regenbogenbildern in jeglicher Form durch die Stadionsicherheit , gab es viel Grund zur Sorge und Empörung. Teams und Spieler diskutierten, wie sie auf die beispiellose Drohung der FIFA reagieren sollten, jeden Spieler zu sanktionieren, der auf dem Spielfeld eine Regenbogen-Armbinde trug, um gegen die Kriminalisierung gleichgeschlechtlicher Beziehungen in Katar zu protestieren. Sogar ein belgisches Teamtrikot mit dem scheinbar harmlosen Wort Liebe , das auf den Hals gestickt istwurde vom Dachverband des Sports als politisch umstritten eingestuft.

Mehrere Teams brachten ihre eigenen politischen Nebenhandlungen mit. Dem Turnier vorausgegangen war die Wahlsaison in Brasilien, in der die Unterstützung des rechtsextremen Kandidaten Jair Bolsonaro durch Neymar und andere brasilianische Spitzenspieler zu einem Brennpunkt für das politisch gespaltene Land des Teams wurde. Als Richarlison, der für seine fortschrittliche Politik bekannt ist, das entscheidende Tor der Mannschaft gegen Serbien erzielte, half er auch vielen brasilianischen Fußballfans , ihre Unterstützung zu versöhnen .

Die iranische Mannschaft nahm Stellung zu den aktuellen Massenprotesten im Land, indem sie sich weigerte, ihre Nationalhymne vor ihrem ersten Spiel zu singen , dann aber angesichts des politischen Drucks ihrer Regierung nur halbherzig sang, bevor sie in letzter Minute einen Sieg gegen Wales errang .

Politik war bei dieser WM zwar allgegenwärtig, politische Klarheit jedoch nicht. War es richtig, die politische Verantwortung auf die Spieler zu projizieren? Bedeutete die Kenntnis der Misshandlungen und Todesfälle von Wanderarbeitern, die die WM-Infrastruktur aufgebaut hatten, dass wir das Turnier boykottieren sollten? Oder hat sein Wert als Moment, der die Fans zusammenbringen und begeistern konnte – insbesondere durch den unerwarteten Lauf des marokkanischen Teams – diese Ausbeutung irgendwie ausgeglichen? Würden die wichtigsten Einwanderer in europäischen Teams ihre Nationen zu einer offeneren und vielfältigeren Gesellschaft führen, oder waren ihre Erfolge nur eine zynische Ausbeutung von Migrationsmustern , die aus dem Kolonialismus resultierten?

Dies war von Anfang an ein Turnier der Widersprüche, das Spieler und Fans vor eine Reihe mutierender moralischer Zwickmühlen stellte. Es war faszinierend, die Vielfalt der Reaktionen auf diese Dilemma zu beobachten, die Art und Weise, wie verschiedene Menschen und Gruppen damit umgegangen sind.

Dieses Turnier hat auch betont, dass praktisch nichts das Drama aufhalten und die Welt nicht daran hindern kann, zuzusehen. In einem lustigen, selbstbewussten Artikel mit dem Titel „How I Failed at My Boycott" fängt der französische Journalist Richard Coudrais diese Erkenntnis effektiv ein, indem er seinen ursprünglichen Plan, das Turnier vollständig zu vermeiden, die nahezu Unmöglichkeit, dies zu tun, und wie er letztendlich aufgab, umreißt gerade rechtzeitig, um Frankreichs Sieg über England in den Straßen von Paris zu genießen und zu feiern.

Die politischen und moralischen Debatten, die der Fußball hervorruft, nehmen kein Ende, aber der Fußball kann keine davon lösen. Und das ist vielleicht das Beste; Die Auflösungen Fußballangebote werden immer unvollständig sein. Es gibt einfach zu viele miteinander verwobene Geschichten, die von einem Turnier wie der Weltmeisterschaft produziert werden – von Spielern und Mannschaften, Gemeinschaften und Nationen – und unzählige Möglichkeiten, sie zu interpretieren.

Letztendlich spiegeln die politischen Aspekte der Weltmeisterschaft das Talent des Turniers wider, geschichtsträchtige Momente zu inszenieren, die sofort in umfassendere historische Erzählungen aufgenommen werden können. Es ist eine beschleunigte, hyperreale Version der Geschichte selbst, der Strukturen, die Politik hervorbringen, und ihrer Möglichkeiten. Die Symbole, Haltungen und Geschichten mutieren vor unseren Augen, bedeuten viele Dinge gleichzeitig – bedeuten nichts und bedeuten dann alles.

Familientraditionen sind das, was Sie daraus machen, Weihnachten bedeutet, die Menschen zu ehren, die Ihnen am liebsten sind

Es ist Heiligabend. Die Baumlichter sind ausgeschaltet, Tannennadeln fallen auf Geschenke, die darunter vollgestopft sind. Kalte Luft dringt durch die Fensterscheiben und ich ziehe die Bettdecke fester um meine Ohren. Als ich anfange einzuschlafen, höre ich das leise Klicken der Türklinke, Schritte, die in den Raum stapfen. Ich friere, halte die Luft an, kneife die Augen zu. Ein Rascheln am Fußende des Bettes und dann entfernen sich die Schritte. Am nächsten Morgen wache ich auf und finde einen Strumpf – nun ja, nicht ganz einen Strumpf, es ist ein Kissenbezug – vollgestopft mit Leckereien. Unter den kleinen Geschenken ist eine Tüte mit Schokoladenmünzen, die ich zerreiße und dabei Gold- und Silberfolie wegwerfe. Das war mein erster Strumpf. Ich war 19 Jahre alt.

Es war meine Schwiegermutter, die daran dachte, sich an jenem ersten Weihnachtsfest, das ich mit meinem jetzigen Ehemann und seiner Familie verbrachte, in das Zimmer eines jungen Erwachsenen zu schleichen. Ihr Name ist Snezana, was auf Serbisch Schneewittchen bedeutet. Ihre Eltern wanderten vor ihrer Geburt nach Großbritannien aus. Sie war dabei, als mein Mann und ich uns vor zwei Jahrzehnten an der Universität kennenlernten, und erzählt noch heute, wie sie den Funken zwischen uns sah und überzeugt war, dass ich die Frau ihres Sohnes werden würde. Für sie bedeutet Weihnachten, diejenigen zu ehren, die man liebt, und es war ihr wichtig, mich in den Wandteppich ihrer Familie zu integrieren, da sie jedes neue Familienmitglied als Geschenk betrachtet. Kein Wunder also, dass es ihr große Freude macht, diese Jahreszeit so magisch wie möglich zu gestalten.

Wissenschaftliche Berichte, online veröffentlicht: 18. Dezember 2022; doi:10.1038/s41598-022-26518-y

Wissenschaftliche Berichte, online veröffentlicht: 18. Dezember 2022; doi:10.1038/s41598-022-26169-z

Wissenschaftliche Berichte, online veröffentlicht: 18. Dezember 2022; doi:10.1038/s41598-022-26035-y

Es waren zwei Hannahs. Es waren
acht Amandas. Es gab drei Lindsays,
und jeder wollte eine Nasenkorrektur.
Einer hat es. Eine Hannah
lief morgens 12 Meilen,
der Staub von Los Angeles bewegte sich unter ihren Schritten.
Der andere untersuchte die Gehirne von Zebrafinken
, die gleichzeitig gefangen gehalten wurden
und sich verliebten. Zwei violette Ringe
zerschnitten Lindsays weißes Gesicht,
und sechs Monate
lang konnte sie all ihre Gesichtsausdrücke nicht ausdrücken. Die andere Lindsay sagte,
ich unterstütze das. Und die Amandas fächerten sich
in einem stillen Kaleidoskop
aus 16 skeptischen Augen auf. Ich kannte mich nicht,
wie ich war, wenn ich mit ihnen allein war.
War ich jemals allein mit ihnen,
der Scrim eines Aktes, der
vom angrenzenden Bett herabsteigt. Ich sprach mit ihnen
unter der Dusche, meine Hand wusch ihre Haut
– Meine Hand bewegte sich morgens tiefer.
Rot war die Farbe der Schnäbel
der Finken, des Himmels im Morgengrauen,
als Hannah an dem brutalistischen Labor vorbeilief,
in dem sie gehalten wurden.
Ich kann mich nicht an Lindsays Gesicht vor der Operation erinnern,
nur was ich darüber gesagt habe
und wie sie weggeschaut hat.
Da kam plötzlich eine Erkenntnis
. Der zweideutige Blick
, was wir taten,
unsere Hände schweigen, sich bewegen, wieder …
Und wenn ich sagte, es würde nicht passieren, spielte
es keine Rolle. Es geschah,
geschah. Wie die Sonne oder die Zeit.
Und dann passierte es wieder.

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Guten Morgen und willkommen zurück zur sonntäglichen Kulturausgabe von The Daily, in der ein atlantischer Autor verrät, was ihn amüsiert.

Der heutige Special Guest ist Spencer Kornhaber , ein angestellter Autor, der über Musik und Popkultur berichtet. Spencer reiste diesen Herbst nach Reykjavík, Island, um Björk zu profilieren , und er hat gerade seine Liste der 10 besten Alben des Jahres 2022 veröffentlicht . Er ist in den BeReal-Trend versunken, liebt die Schauspielerei in „ Das Imperium schlägt zurück" und sagt, dass es keinen neuen Superstar-Sänger gibt, der so aufregend bedeutungslos ist wie Lady Gaga.

Aber zuerst, hier sind drei Sonntagslesungen aus The Atlantic :

• Warum das Zeitalter des amerikanischen Fortschritts endete
• Die nachdenklichsten Bücher des Jahres 2022
• Die Crunch-to-Alt-Right-Pipeline

Kulturumfrage: Spencer Kornhaber

Worüber meine Freunde im Moment am meisten sprechen: Eine Enthüllung, die ich nicht als peinlich behandeln möchte: Meine Freunde und ich haben eine Reihe von kühlen Nachmittagen damit verbracht, meinem Freund dabei zuzusehen, wie er God of War Ragnarök spielt. Der neuste Teil der schlitzohrigen Videospielserie wendet ein HBO-Niveau an Raffinesse auf eine Fantasy-Geschichte über Schicksal, Vaterschaft und Vergebung an. Es hat mich auch etwas über Freuden der nordischen Mythologie gelehrt, wie Ratatoskr, das freche Eichhörnchen , das auf den Baum des Lebens klettert. [ Verwandte: Kratos ist eine Inspiration für potenzielle ältere Väter. ]

Mein Lieblings-Blockbuster und Lieblingskunstfilm: Star Wars nimmt zu jeder Zeit mindestens ein Viertel meines Gehirns ein, und meine Lieblingswiederholung aus dieser Galaxie ist die Konsensauswahl: Das Imperium schlägt zurück . Bei den letzten Anschauen war ich seltsam hypnotisiert von der Schauspielerei, die normalerweise der am wenigsten geliebte Teil eines Star Wars -Films ist. Ohne das stämmige Charisma von Harrison Ford und das komische Timing von Anthony Daniels hätten das Bühnenbild und die kurvenreiche Handlung keine … Kraft? Verzeihung.

Was Kunstfilme angeht, habe ich I Heart Huckabees immer geliebt , eine surreale Komödie von 2004 über „existenzielle Detektive". Darin sind Dustin Hoffman, Lily Tomlin, Isabelle Huppert, Jason Schwartzman, Jude Law, Mark Wahlberg und Naomi Watts zu sehen – und dieses ganze Ensemble verdient es wirklich, aufgeführt zu werden (plus kleine Rollen für Jean Smart und einen Teenager Jonah Hill!). Wirklich, das beste Kapital des Films ist sein sprintendes Tempo: Das Gehirn des Zuschauers wird nicht eine Sekunde lang ausgereizt. [ Verwandte: Wie Disney das Star Wars -Universum schlecht verwaltet hat ]

Ein Song, zu dem ich immer tanzen werde: Dieser achtminütige Flöten-Forward-Remix von Janet Jacksons „Go Deep" ist in Rotation, seit ich ihn zum ersten Mal auf einer Dachparty gehört habe, bei der eine Nebelmaschine mit herrlicher Unpraktikabilität in die Luft gepumpt wurde Nachmittagswind. [ Verwandte: Die Nation, die Janet Jackson aufgebaut hat ]

Ein ruhiger Lieblingssong: „ ​​Tinu Ewe " und der Rest des aktuellen Albums der nigerianischen Sängerin BOJ hat eine Art plätschernde Geschmeidigkeit, von der ich nicht genug bekommen kann.

Ein wütender Lieblingssong: Nine Inch Nails ist einer meiner GOATs, und vor langer Zeit habe ich mir mit „Terrible Lie" vom Live-Album And All That Could Been einen Nasenbluten gegeben .

Online-Schöpfer, von denen ich ein Fan bin: Jeder muss sich für einen Kurs von Marnie T. anmelden , der ungewöhnlichen Wellnesslehrerin, die während der ganzen Pandemie das Bewusstsein erhöht hat . Auch die anderen Charaktere des Komikers Brian Jordan Alvarez sind es wert, studiert zu werden; Vor kurzem trafen wir Timothy, einen Kleinstadtjungen , dessen Besuch in West Hollywood ihn auf einen aufregenden neuen Weg brachte .

Ein Album, das mir sehr viel bedeutet: Annie Lennox , Diva . Als kleines Kind habe ich bei diesen Songs in meinem Wohnzimmer so getan, als wäre ich eine Legende . (Danke dem Schicksal für eine Kindheit vor den sozialen Medien.) Als Erwachsener bin ich immer noch fasziniert von Lennox' Mischung aus starrem Synthie-Pop und sinnlichem Gospel.

 

 

Ein Gemälde, das ich sehr schätze: Der Druck von Jasper Johns' Karte über meiner Couch hat jahrelang Spaß gemacht: Die Grenzen innerhalb Nordamerikas offenbaren mit jedem Blick neue Formen, dank Johns' gemischten Nebenflüssen aus Orangen, Rot und Blau. Johns' Retrospektive 2021–22 im Whitney Museum hat meine Wertschätzung weiter vertieft. Dieser Mann hat über Jahrzehnte Varianten derselben Bilder in unverschämten Mengen gemalt. Sowohl einzeln als auch zusammen verflüssigen diese Werke die Realität und enthüllen die Harmonien des Universums. Außerdem schöne Farben!

Eine Lieblingsgeschichte, die ich in The Atlantic gelesen habe : Normalerweise ist es das Letzte, was ich von James Parker gelesen habe, aber ich werde seine Bewertung von Lady Gaga aus dem Jahr 2010 hervorheben , die ich mehr als ein Jahrzehnt lang schlecht abgezockt habe. Er fängt die Essenz des Pop ("ein ekstatisches und überhitztes Nichts") und von Gaga ("paradoxe Eleganz") ein. Er sagt auch voraus, wer ihr Nachfolger sein wird: „niemand". Es ist wahr – der frühe Gaga sprengte die Schaltkreise dessen, was Pop einst war. Seit ihr war keine Superstar-Sängerin so aufregend und bedeutungslos.

Meine liebste Art, Zeit mit meinem Handy zu verschwenden: Stellen Sie mich in das Lager der Menschen, die glücklich in die BeReal-Mode verfallen sind . Authentizität ist ein unerreichbares Ideal selbst bei dieser vermeintlich no-bullshit Foto-App, aber ich liebe es immer noch, wie sie den Benutzer dazu ermutigt, sich neu für seine alltägliche Umgebung zu interessieren.

Die letzte Debatte, die ich zum Thema Kultur geführt habe, war die Frage, ob ich Rosalías Motomami auf meine Liste der 10 besten Alben des Jahres setzen soll oder nicht. Ich verehre sie und habe aus „ Saoko " die Spucke gespielt, aber etwas an der Abfolge des Albums lässt es in meine „beeindruckt, aber nicht besessen"-Kategorie fallen. Also bin ich der einzige Kritiker, der damit aufgehört hat. [ Verwandte: Wie Flamenco zum Pop wurde ]

Das letzte, was mich zum Lachen gebracht hat: Eine gute Christin und eine großartige Interviewerin/Antagonistin von Prominenten, die TikTok-Persönlichkeit, bekannt als Terri Joe, veranstaltet Livestreams, die so etwas wie der Colbert-Bericht unserer gegenwärtigen Ära der queeren Panik sind. Ich habe zuletzt beim Übergang ihrer Gesichtsausdrücke geschnaubt, der von einem Song von Taylor Swift inspiriert war.

Lesen Sie frühere Ausgaben des Culture Survey mit Jenisha Watts , David French , Shirley Li , David Sims , Lenika Cruz , Jordan Calhoun , Hannah Giorgis und Sophie Gilbert .

Die kommende Woche

1. Babylon , Damien Chazelles Comedy-Drama aus der Zeit (freitags in den Kinos)
2. Weezers SZNZ: Winter , die vierte und letzte in einer Reihe saisonaler EPs der Band (Mittwoch)
3. Staffel 3 von Emily in Paris (auf Netflix Mittwoch)

Aufsatz

 

 

Steven Spielbergs Filmzauber hat eine dunkle Seite

Von David Sims

Der letzte Akt von Steven Spielbergs halbautobiografischem Film The Fabelmans dreht sich um etwas, das sich wie ein Triumph für seinen jugendlichen Protagonisten Sammy anfühlen sollte. Als aufstrebender Filmemacher im Kalifornien der frühen 1960er-Jahre – und offensichtlich ein Analogon zu Spielberg – zeigt Sammy während des Abschlussballs einen Film, den er von seinen Klassenkameraden gedreht hat. Der offensichtliche „Held" des Projekts ist Logan, ein germanischer Athlet, den Sammy als goldenen Gott darstellt, obwohl Logan ihn das ganze Jahr über gequält hat.

"Warum hast du mich so aussehen lassen?" fragt ein verstörter und verwirrter Logan Sammy nach der Vorführung. „Ich war ein totales Arschloch für dich. Ich habe dir die Nase gebrochen. Und dann bringst du mich dazu, so auszusehen! Was ist los mit dir?" Sammys Antwort ist einfach: „Ich habe nur die Kamera gehalten, und sie hat gesehen, was sie gesehen hat." Aber es ist auch eine Lüge, die eine viel komplexere Realität maskiert, weshalb diese Szene bei mir hängen geblieben ist. Sammys Film und sein Austausch mit Logan fangen eine größere Spannung ein, die sich durch die gesamte hintere Hälfte von Spielbergs Werk zieht – und werfen ein skeptisches Licht auf seinen Ruf als Lieferant reiner Filmmagie.

Lesen Sie den vollständigen Artikel.

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Schauen Sie sich die Fotos der Woche an.

Isabel Fattal hat zu diesem Newsletter beigetragen.

Dieser Artikel wurde ursprünglich in High Country News veröffentlicht .

Dutzende von einst kristallklaren Bächen und Flüssen im arktischen Alaska sind jetzt leuchtend orange und wolkig – und in einigen Fällen werden sie möglicherweise saurer. Diese sonst unerschlossene Landschaft sieht nun so aus, als sei dort seit Jahrzehnten ein Industriebergwerk in Betrieb, und Wissenschaftler wollen wissen, warum.

Roman Dial, Professor für Biologie und Mathematik an der Alaska Pacific University, bemerkte erstmals die stärksten Veränderungen der Wasserqualität, als er 2020 Feldarbeiten in der Brooks Range durchführte. Er verbrachte dort einen Monat mit einem Team von sechs Doktoranden, und sie konnten es nicht ausreichend Trinkwasser finden. "Es gibt so viele Bäche, die nicht nur fleckig sind, sie sind so sauer, dass sie Ihr Milchpulver gerinnen lassen", sagt er. In anderen Bächen war das Wasser klar, „aber man konnte es nicht trinken, weil es einen wirklich seltsamen mineralischen Geschmack und Geruch hatte."

Dial, der die letzten 40 Jahre damit verbracht hat, die Arktis zu erforschen, sammelte Daten über klimawandelbedingte Veränderungen in Alaskas Baumgrenze für ein Projekt, das auch die Arbeit des Ökologen Patrick Sullivan umfasst, dem Direktor des Environment and Natural Resources Institute bei der University of Alaska Anchorage – und Becky Hewitt, Professorin für Umweltstudien am Amherst College. Jetzt geht das Team dem Geheimnis der Wasserqualität auf den Grund. „Ich fühle mich wieder wie ein Doktorand in einem Labor, von dem ich nichts weiß, und ich bin davon fasziniert", sagt Dial.

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Viele der rostigen Wasserstraßen befinden sich in einigen der abgelegensten Schutzgebiete Alaskas: dem Arctic National Wildlife Refuge, dem Gates of the Arctic National Park and Preserve, dem Kobuk Valley National Park und dem Selawik Wildlife Refuge.

Das Phänomen ist optisch auffällig. "Es scheint, als wäre etwas aufgebrochen oder etwas auf eine Weise freigelegt worden, die noch nie zuvor freigelegt wurde", sagt Dial. „All die Hard-Rock-Geologen, die sich diese Bilder ansehen, sagen: ‚Oh, das sieht aus wie saure Minenabfälle.'" Aber es ist keine Minenabfälle. Der rostige Belag auf Felsen und Bachufern stammt den Forschern zufolge vom Land selbst.

Die vorherrschende Hypothese ist, dass die Klimaerwärmung dazu führt, dass der darunter liegende Permafrost abgebaut wird. Dadurch werden eisenreiche Sedimente freigesetzt, und wenn diese Sedimente auf fließendes Wasser und offene Luft treffen, oxidieren sie und nehmen eine tief rostorange Farbe an. Die Oxidation von Mineralien im Boden kann das Wasser auch saurer machen. Das Forschungsteam ist noch früh dabei, die Ursache zu identifizieren, um die Folgen besser erklären zu können. „Ich denke, das pH-Problem" – der Säuregehalt des Wassers – „ist wirklich alarmierend", sagt Hewitt. Obwohl der pH-Wert viele biotische und chemische Prozesse in Bächen und Flüssen reguliert, sind die genauen Auswirkungen auf die komplizierten Nahrungsnetze, die in diesen Wasserstraßen existieren, unbekannt. Das Forschungsteam ist sich nicht sicher, welche Änderungen sich für Fische, Flussbettwanzen, Pflanzengemeinschaften und mehr ergeben können.

Das Rosten der Flüsse Alaskas wird wahrscheinlich auch Auswirkungen auf menschliche Gemeinschaften haben. Flüsse wie der Kobuk und der Wulik, an denen Rost beobachtet wurde, dienen auch als Trinkwasserquellen für viele überwiegend in Alaska ansässige Gemeinden in Nordwestalaska. Eine große Sorge, sagt Sullivan, ist, wie sich die Wasserqualität, wenn sie sich weiter verschlechtert, auf die Arten auswirken könnte, die als Hauptnahrungsquelle für die Ureinwohner Alaskas dienen, die einen Subsistenzlebensstil führen.

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Der Wulik River endet im Dorf Kivalina, einer Gemeinde mit etwas mehr als 400 Einwohnern, 80 Meilen nördlich des Polarkreises, die auf den Fluss angewiesen ist. "Wir machen uns immer Sorgen um das Trinkwasser", sagt die Stammesverwalterin Millie Hawley und fügt in einer schriftlichen Mitteilung hinzu, dass ihre Freunde und Nachbarn das ganze Jahr über im Fluss nach Forellen fischen. Die Gemeinde habe erlebt, dass der Fluss in den letzten Jahren immer trüber geworden sei, sagt sie, und einige Leute machten die nahe gelegene Red Dog Mine dafür verantwortlich. Aber Hawley sagt, jeder sei sich bewusst, dass der Permafrost um sie herum schmilzt und dass die zunehmende Erosion dazu führt, dass der Gehalt an gelösten Mineralien und Salzen im Wulik steigt.

Neben den heutigen Auswirkungen berücksichtigen die Forscher auch die historischen Aufzeichnungen. „Ich bin mir sicher, dass es [früher] passiert ist", sagt Dial, „weil dies in gewisser Weise ein natürliches Phänomen ist." Aber Dial und Sullivan stellen fest, dass die Rate der Klimaerwärmung größer ist als alles, was in der Vergangenheit aufgezeichnet wurde. „Es ist also sehr gut möglich, dass so etwas schon einmal passiert ist, aber es geschah sehr langsam. Und vielleicht gab es nicht nur diesen massiven orangefarbenen Puls, der in diesen Strömen landete", sagt Sullivan.

Das Team glaubt, dass mehr als ein Faktor im Zusammenhang mit dem Klimawandel eine Rolle spielen könnte. Auf zwei der wärmsten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen, 2019 und 2020, folgten beide Winter mit ungewöhnlich hohen Schneedecken. „Schnee ist ein hervorragender Isolator von Böden und kann ein potenziell starker Treiber für das Auftauen von Permafrost sein", sagt Sullivan. Er vergleicht es damit, dem Boden eine zusätzliche Decke hinzuzufügen, bevor er gefriert. Derzeit weiß keiner der Forscher mit Sicherheit, ob die orangefarbenen Bäche und Flüsse ein anomales Vorkommen sind, das mit einer Handvoll ungewöhnlich warmer Jahreszeiten zusammenfällt, gefolgt von einer hohen Schneedecke. Und nur die Zeit wird zeigen, wie lange es andauern könnte.

Als ich auf dem College war, machte ich den Fehler, einem Lehrer zu sagen, dass ich nie James Joyces Ulysses lesen würde . Mein Lehrer hat es mir sofort als Pflichtlektüre für das Semester zugeteilt. So hartnäckig ich in solchen Dingen auch sein kann – am anderen Ende des kulturellen Spektrums weigere ich mich bis heute, Titanic zu sehen –, ich war schon immer ein besessen guter Schüler, also gab ich sofort auf. Ich brauchte ungefähr neun Monate, um es durchzuarbeiten, und ich beendete es ganz zufällig am „Bloomsday" – dem 16. Juni, dem Datum, an dem das Buch spielt.

Ich entdeckte, eine schwierige Seite nach der anderen, dass Joyces Roman nicht nur wichtig , sondern auch lustig, schlüpfrig und herrlich schräg ist. Ein Jahrzehnt später erinnere ich mich immer noch an das große Vergnügen, mich in eine Geschichte einzugraben, die diese Art von Aufmerksamkeit erfordert; es fühlt sich an wie Intimität.

Literatur sollte nicht etwas sein, dem wir uns aus Pflichtgefühl nähern. Aber viele lange, komplexe und bekannte Bücher sind wirklich so gut. Wie eine lange Wanderung oder das Befolgen eines kniffligen Rezepts kann das Schreiben, das Sie herausfordert, zutiefst befriedigend sein. Jedes der folgenden Bücher ist auf seine Weise anspruchsvoll, und das Lesen oder erneute Lesen kann eine faszinierende, schöne und lohnende Erfahrung sein.

Die Geschichte von Genji , von Murasaki Shikibu (übersetzt von Dennis Washburn)

Geschrieben von einer Adligen, die nur als Murasaki Shikibu bekannt ist, ist dieses Werk japanischer Belletristik aus dem 11. Jahrhundert älter als der Begriff Roman . Aber zeitgenössische Leser werden sich mit The Tale of Genji wohlfühlen , besonders in Washburns leicht zugänglicher Übersetzung .Die Geschichte beginnt mit einem kaiserlichen Drama: Die Lieblingskonkubine des Kaisers bringt einen Sohn zur Welt, und um seine höherrangigen Frauen zu besänftigen, entfernt er das Kleinkind Genji aus der Erbfolge. Genji wird als Bürgerlicher erzogen, aber es ist kein Geheimnis, dass er das Kind des Kaisers ist und wegen seines Aussehens, Intellekts und seiner Talente geliebt wird. Aber der „strahlende Prinz", wie er genannt wird, ist alles andere als perfekt: „Tatsächlich", sagt uns der schlaue Erzähler, „seine Fehler waren so zahlreich, dass ein solch hochmütiger Beiname vielleicht irreführend war." Genji ist ein reueloser Frauenheld, der auch bemerkenswert aufrichtig ist; Sein Leben dreht sich darum, die politische Leiter des Hofes zu erklimmen und bei seinen zeremoniellen Veranstaltungen Wellen zu schlagen. Während er ins mittlere Alter und darüber hinaus fortschreitet, wird er nachdenklicher und meditiert oft darüber, wie flüchtig das Leben ist.The Tale of Genji ist üppiger und cleverer als jede HBO-Show.

Moby-Dick , von Herman Melville

Wie viele junge Erwachsene fühlt sich Ishmael, der Erzähler von Melvilles großem Abenteuer von Körper und Geist, unruhig und hat wenig Geld in der Tasche. Für ihn ist die einzige Lösung, zur See zu fahren und ein Leben fern der Küste zu erleben. Das Schiff, das er auswählt, sticht an Weihnachten in See, aber er ist gespannt: „Trotz dieser kalten Winternacht im stürmischen Atlantik, trotz nasser Füße und nasser Jacke, gab es, wie mir damals schien, noch so manche angenehme Oase ." Obwohl Moby-Dickist ereignisreich (Seefahrt ist kein Picknick), es ist auch eine Erforschung des Geistes eines Mannes, der sich ins Unbekannte stürzt. Ismaels Kapitän Ahab wird von einem einzigen Wunsch getrieben: den Wal zu fangen, der ihm einen Teil seines Beins abgebissen hat. Ishmael hingegen ist neugierig und aufgeschlossen, begierig darauf, alles zu lernen und zu erleben, was er kann. In den letzten Jahren hat sich die Fangemeinde von Moby-Dick erweitert , vielleicht weil das Buch sowohl eine Flucht aus der Welt als auch ein tiefes Eintauchen in sie, Wale und alles, bietet.

[ Lesen: Die endlosen Tiefen der ] Moby-Dick- Symbolik

Vanity Fair , von William Makepeace Thackeray

Becky Sharp hat das Unglück, als Tochter einer armen Kunstlehrerin, einer Opernkünstlerin und Vanity Fair geboren zu werdenfolgt ihrem jungen Erwachsenenalter, während sie und ihre Kollegen damit beginnen, richtige Engländerinnen des 19. Jahrhunderts zu werden. Einige versuchen, gut zu sein, aber Becky sehnt sich danach, das Sagen zu haben: Sie lernt, dass sie, um Geld und Ansehen zu erlangen, „mit ihren Wohltätern einverstanden sein und … ihr Vertrauen nach Kräften gewinnen muss". Witzig, charmant und eine fantastische Nachahmerin macht Becky sich äußerst angenehm – besonders bei Männern, die sich immer wieder in sie verlieben – und schlängelt sich in wohlhabendere und einflussreichere Kreise. Ihr Bedürfnis nach finanzieller Stabilität ist völlig verständlich, und obwohl ihre Methoden, es zu bekommen, fragwürdig sind, ist es schwer, nicht mit ihr mitzufiebern. Beckys Lügen häufen sich schließlich, und ihr dramatischer Aufstieg zur Bekanntheit wird nur noch von ihrem Sturz in Ungnade übertroffen. Lustig und bissig, Vanity Fairist Gesellschaftskritik vom Feinsten.

Mittelmarsch , von George Eliot

1871, als Eliot Middlemarch schriebhatte Großbritannien zuletzt rund 40 Jahre sozialer Umwälzungen erlebt. Das erste und das zweite Reformgesetz machten Männer mit geringeren Mitteln und mit geringerer Abstammung wahlberechtigt und erweiterten das Wahlpublikum um mehr als nur die wenigen Reichen und Adligen. Aber ihr Mammutroman spielt im Vorfeld dieser Veränderung und untersucht die Spannungen zwischen Arm und Reich, Land und Stadt, Alt und Neu. Die Geschichte folgt Dorothea Brooke, einer wohlhabenden und frommen 19-jährigen Waise, die mit ihrer Schwester und ihrem Onkel lebt, und Tertius Lydgate, einem süßlich naiven und eifrigen Arzt, die sich beide verlieben, heiraten und entdecken, dass dem viel folgt erwartet glücklich-bis ans Ende. Natürlich gibt es viele Nebenhandlungen, da dies eine langwierige und komplizierte "Studie über das Leben in der Provinz" ist (Untertitel des Romans), aber die Dreiecksbeziehungen, politische Manöver, und komplizierter Klatsch in der titelgebenden englischen Stadt sorgen für eine spannende Lektüre. Dies ist ein Buch über wunderbar und frustrierend unordentliche Menschen.

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Almanach der Toten , von Leslie Marmon Silko

Manchen Lesern dürfte Silkos schöne Zeremonie besser bekannt sein , die einen Pueblo-Veteranen des Zweiten Weltkriegs nach seiner Rückkehr in das Reservat begleitet, in dem er aufgewachsen ist . Ihr späteres Buch Almanac of the Deadist ein ganz anderes (und viel größeres) Biest – obwohl es genauso brillant und vielleicht noch brillanter ist. Es beginnt in Arizona, wo eine weiße Frau namens Seese anfängt, für Lecha, eine Hellseherin, zu arbeiten. Lecha und ihre Zwillingsschwester Zeta haben jeweils eine einzigartige Gabe: Lecha kann die Toten finden und Zeta kann mit Schlangen kommunizieren. Lecha wird auch von ihrer Großmutter beauftragt, den Almanach der Toten zu vervollständigen und zu bewahren: alte Dokumente – komplett mit Ergänzungen, Nachbildungen und Notizen, die im Laufe der Jahre gemacht wurden – die die Geschichte erzählen und die Zukunft vorhersagen. Ihre Suche ist jedoch nur ein roter Faden in Silkos Epos, und die Autorin breitet die Handlung virtuos über Kontinente und Jahre aus, ohne Details aus den Augen zu verlieren. Schließlich und auf beeindruckende Weise fließen die Geschichten der weitläufigen Besetzung des Romans ineinander und die Handlung ergießt sich in einen Ozean aus Schönheit und Bedrohung.

Unendlicher Spaß , von David Foster Wallace

Wallaces Fans mögen den Ruf haben, unerträglich zu sein, aber Infinite Jest selbst ist, obwohl es keine leichte Lektüre ist, eine lächerliche und befriedigende Reise. Der Roman erforscht Sucht, Männlichkeit, Eifer und die Absurdität des Krieges und ist mit Brotkrümeln übersät, von denen viele in den erstaunlichen Endnoten zu finden sind. Es kann mühsam sein, ständig zwischen dem Haupttext und dem Rücken hin- und herzuwechseln, aber einige der lärmendsten Momente finden in der kleinen Schriftart statt. Die Kulisse ist herrlich bizarr: eine Version unserer Welt, in der Kanada, die USA und Mexiko zu einer Supernation geworden sind; Jahre sind nicht mehr in Zahlen bekannt, sondern werden von Unternehmen gesponsert ("Year of the Whopper"); und eine kultische Terrorzelle aus Quebec sucht nach einer Kopie eines Films, der jeden, der ihn sich ansieht, dazu bringt, nichts anderes zu tun, als ihn zu behaltensie immer und immer wieder beobachten, bis sie sterben. Vor diesem Hintergrund besucht Hal Incandenza, Tennis-Wunderkind und Teenager-Genie, die von seiner Familie geführte Sportakademie, verbringt Zeit mit seinen unterschiedlich seltsamen Freunden und versucht, seine vielen Probleme zu lösen. Einige assoziieren Wallaces Arbeit mit einer Art unkontrollierter giftiger Männlichkeit, aber Infinite Jest beschwört sie bewusst herauf: Seine erbärmlichen und pompösen Männer fungieren als scharfe Kritik an den kulturellen Botschaften, die ihnen überliefert wurden.

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Ein Problem bei der Definition von Extremismus in Amerika ist heute, wie viele Menschen denken, dass die US-Regierung extrem ist. In seinem Essay „The Militia in Me" von 1995 beschreibt Denis Johnson die Begegnung mit zwei Männern, die 1992 für den Präsidentschaftskandidaten Bo Gritz, einen rechtsextremen ehemaligen Special Forces-Offizier, kandidierten. "Beide Männer glaubten, dass jemand die Vereinigten Staaten shanghaied hatte, dass Piraten das Ruder des Staatsschiffs ergriffen und es nun zu einem völlig fremden Liegeplatz gesteuert hatten, wo es in aller Ruhe geplündert werden konnte."

Diesen Herbst machte ich mich auf den Weg, um die heutige Version solcher entfremdeter Aktivisten zu treffen, die in einer zivilen Verteidigungsgruppe Trost suchten. An einer Straßenecke in West Covina, etwas außerhalb von Los Angeles, sagte einer von ihnen, Vincent Tsai, zu mir: „Wir müssen bewaffnet und bereit sein. Wir müssen unsere eigene Selbstverteidigung sein." Nachdem er von der Sheriff-Abteilung des LA County suspendiert worden war, weil er sich geweigert hatte, die Masken- und Impfmandate einzuhalten, kandidierte er bei den Wahlen im November für den Staatssenat. (Er hat nicht gewonnen.)

Im Verkehr von Freitagnachmittag stand er in gelben Shorts mit seinem 7-jährigen Sohn an der Kreuzung zweier verstopfter Durchgangsstraßen und verteilte Flugblätter. Seine Frau Gigi, die einen kostenlosen wöchentlichen Übungskurs namens Patriot Pilates unterrichtet, war bei ihm und sammelte Unterschriften für seine Kampagne auf einem Klemmbrett.

Tsai sagte mir, dass die Globalisten und die Kommunistische Partei Chinas die USA übernehmen würden, und er beklagte die Erosion der amerikanischen Männlichkeit und des Kampfgeistes. „Wenn unsere Gründerväter heute wie diese Sojabohnen wären, hätten wir kein Amerika", sagte er. Tsai, die der Regierung gegenüber misstrauisch war, aber dennoch hoffte, dass sie reformiert werden könnte, bot an, mich zu beschützen, falls dies jemals notwendig werden sollte. In der Zwischenzeit schlug er vor, dass ich Jiu-Jitsu trainiere und lerne, mein eigenes Essen anzubauen.

Tsai ist eines von fast tausend kalifornischen Mitgliedern von People's Rights, einer zivilen Verteidigungsgruppe, die von dem regierungsfeindlichen Aktivisten Ammon Bundy im ländlichen Idaho gegründet wurde. Bekannt für seine Beteiligung an bewaffneten Auseinandersetzungen mit Bundesbeamten auf der Ranch seines Vaters in Nevada im Jahr 2014 und im Malheur National Wildlife Refuge in Oregon im Jahr 2016, gründete Bundy Anfang 2020 People's Rights. Er nannte es Nachbarschaftswache für Steroide – eine Gruppe, die sich mobilisieren wird auf eine Reihe von Bedrohungen reagieren, „von der Plünderung Ihres Geschäfts in der Innenstadt bis hin zu [Kinderschutzdiensten], die versuchen, Ihr Kind zu entführen." Die Ankunft der Pandemie war ein Katalysator für das Wachstum der Volksrechte, die eine große, aufgeschlossene Anhängerschaft bei denjenigen fanden, die ihre Freiheit durch Mandate im Bereich der öffentlichen Gesundheit bedroht sahen, die sie für verfassungswidrig hielten.

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Bei seinem ersten Treffen in einem Lagerhaus in der Stadt Emmett, Idaho, versammelten sich rund 60 Personen, um trotz der COVID-19-Beschränkungen der lokalen Regierung einen Ostergottesdienst zu planen. Während der Coronavirus-Pandemie wurde Bundy wegen Hausfriedensbruchs festgenommen , als er und mehrere Anhänger in einem Krankenhaus in Idaho protestierten. In Montana bot ein Mitglied ein Kopfgeld in Höhe von 100 Dollar für die Adresse des Bürgermeisters von Kalispell an, damit er einen Bürger verhaften konnte, weil die Anordnung der Stadtverwaltung verfassungswidrig sei. Diese Konfrontationen waren per se nicht gewalttätig; Die Feindseligkeit war eher auf einer emotionalen und performativen Ebene – als wenn ein Anti-Regierungs-Aktivist standmehrere Tage mit einem Truthahn an der Leine vor dem Haus eines Gesundheitskommissars und filmte den Beamten beim Kommen und Gehen. Im Klamath-Becken im Süden Oregons versammelte sich eine Volksrechtsabteilung , um einige Bauern zu unterstützen, die planten, in Staatseigentum einzubrechen, um Wasser für ihre Ranches und Farmen freizusetzen.

Mehrere in der Gruppe aktive Mitglieder haben jedoch zur Gewalt aufgerufen. Sean Anderson, ein Gebietsassistent für Volksrechte in Idaho, der einer der letzten Verfechter der Malheur-Besatzung war, kam es nach einer Verfolgung wegen eines Verkehrsverstoßes zu einem Schusswechsel mit Polizisten. Als Anderson, der auch Mitglied der regierungsfeindlichen Miliz Three Percenters ist, wegen schwerer Körperverletzung verurteilt wurde, veranstaltete People's Rights eine Kundgebung zu seiner Unterstützung. Aber der absichtlich dezentralisierte Charakter von People's Rights ermöglicht es Bundy und der Gruppe, nicht für diese Art von Aktionen verantwortlich gemacht zu werden.

„Die Pandemie war eine wunderbare Zeit für extreme Patriotengruppen, und die Volksrechte passen sehr gut in dieses Umfeld der Patriotenmilizen", sagte mir Travis McAdam, ein Beamter des Montana Human Rights Network. „Es gibt Leute, die Angst hatten, nach Antworten suchten, wütend auf die Regierung waren, und Leute wie Ammon, die sich umschauten und ein zielreiches Umfeld sahen, um diese Wut zu kooptieren und in die gewünschte Richtung zu lenken."

Ich wollte Tsai treffen, weil ich gehört hatte, dass People's Rights als „das Uber der Milizen" bezeichnet wurde – rufe sie per App herbei, wenn du das Gefühl hast, dass deine Rechte angegriffen werden – und ich habe mich gefragt, wie das in Südkalifornien abläuft des Landes mag man nicht sofort mit regierungsfeindlichen Milizen in Verbindung bringen. „Du bekommst eine SMS auf dem Bat Phone und sie werden zu deiner Verteidigung kommen", sagte Tsai zu mir. Das Ortsgruppentreffen der Volksrechte war 10 Minuten von meiner Wohnung im Osten von Los Angeles entfernt; Es wurde von einem Hollywood-Synchronsprecher und einem Kranführer aus einer Stadt am Strand geleitet. Bis zu diesem Herbst war die Gruppe in jedem Staat präsent und behauptete, eine nationale Mitgliedschaft von mehr als 50.000 zu haben.

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Als ich zu einer Reihe von wöchentlichen Volksrechtsversammlungen ging, war ich beeindruckt von der Dissonanz, wie harmlos eine Organisation erscheinen kann, die als extremistische Gruppe bezeichnet wird. Es war in der gleichen Art von prozeduraler Langeweile verstrickt, die jedes Treffen politischer Aktivisten begleitet. Bei meinem ersten Treffen ging eine Petition zur Abberufung eines Richters um; Ein Mann, der es unterschrieb, sagte mir, er arbeite für das Wasser- und Energieministerium der Stadt.

Insbesondere war es schwierig, eine gemessene und nüchtern wirkende Aktivistin und Kandidatin für ein Amt wie Tsai mit dem Bericht einer Menschenrechtsgruppe über die Rechte der Menschen in Einklang zu bringen, der sie als „ein gefährliches neues Netzwerk von Milizionären, Antimaskierungskämpfern, Verschwörungstheoretikern, Prepper und Impfgegner." Tsai veranstaltete Schusswaffentrainings für Mitglieder der Gruppe, damit sie Selbstverteidigung lernen konnten. „Eine Miliz zu bilden, wie eine landesweite Miliz, und dann mit Gewalt zu übernehmen, klingt auf dem Papier großartig", sagte er mir. „Aber die meisten Menschen verstehen die Realität des Krieges nicht … Blutvergießen sollte immer der letzte Ausweg sein."

Wie ist also dieses Venn-Diagramm des politischen Aktivismus mit seinen sich scheinbar überschneidenden Kreisen von Menschen zu verstehen, die einfach an der Basis am bürgerlichen Leben teilnehmen wollen, und solchen, die bereit sind, gegen die staatliche Tyrannei zu den Waffen zu greifen?

Bei Volksrechtsversammlungen traf ich Mitglieder, die Taschenverfassungen und Studien über die Gefahren des Pfizer-Impfstoffs verteilten und mir rieten, den Umgang mit Amateurfunk zu lernen. Ein Mann in einem Fedora gab mir ein Flugblatt über Propaganda und fragte mich, ob ich Noam Chomskys Manufacturing Consent gelesen hätte . Ein anderer Mann, der einen People's Convoy-Hut trug, zeigte mir Fotos von einer Abschiedsversammlung, an der er Anfang dieses Jahres für Kalifornier teilgenommen hatte, die zu den kanadischen Trucker-Protesten wollten. Später schickte er mir per SMS einen Link zu einem Infrarotlichtgerät, von dem er sagte, dass es seine Knieverletzung geheilt habe. Wir trafen uns eines Nachmittags in der Nähe unseres Wohnortes zum Kaffee, und er erzählte mir, dass die schicken neuen Wohnsiedlungen, die rund um LA entstehen, für eine Zwangsumsiedlung der Landbevölkerung in die Städte genutzt werden, damit die Mächtigen ihr Land haben können.

„Wir brauchen starke Menschen, die bereit sind, ihr Leben zu verlieren – wie unsere Gründerväter", sagte eine Frau in einem roten Tanktop an einem Sonntagnachmittag zu einer Versammlung von etwa 20 Menschen in einem öffentlichen Park außerhalb von Los Angeles. „Republikaner sind schwach", fuhr sie fort. "Wir müssen unsere eigene Parallelgesellschaft gründen." Die Leute mischten sich um ein Potluck aus Brownies und Tacos; im Vordergrund spielten Kinder Pickup-Fußball und Badminton, und eine Frau lag mit ihrem Corgi im Gras. An einem Baum war ein Banner für die Gruppe befestigt, auf dem ein Archivfoto einer blonden Familie zu sehen war: „Uniting Neighbours to Defend Their Families, Faith, Freedom, and Future". "Wir müssen sozusagen unsere eigene Polizei haben", sagte der Versammlungsleiter. "Die Menschen müssen sich heutzutage wehren."

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Ich hatte den Eindruck, dass einige Mitglieder nur auf der Suche nach Gesprächspartnern zu Meetings kamen – die Kameradschaft der Gruppe schien für einige ihre letzte, schwache Verbindung zur Gesellschaft zu sein. „Wenn meine starken slawischen Wurzeln nicht wären, wäre ich jetzt tot", sagte ein Teilnehmer und beschrieb seine Depression jedem, der mit ihm sprach und der jede Woche Flugblätter über alle Leute verteilte, die wollten sein Leben zu ruinieren. Was die Aktivisten der Volksrechte verband, war das Gefühl, dass die Gesellschaft die Orientierung verloren hatte: Die traditionelle Polizei war nicht mehr zuverlässig für die Wahrung der Freiheit, und ein Kontinuum staatlicher Übergriffe bedrohte sie jetzt – sie glaubten, dass das, was mit Maskenmandaten begonnen hatte, in Konzentrationslagern enden würde. Aus diesem Grund, argumentierten sie, könnte eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen Bürgern und allen, die ihre Freiheit verweigern, notwendig sein.

„COVID hat ein Umfeld geschaffen, das Ammon ausgenutzt hat. Die Milizidee wurde für die Menschen attraktiv, weil sie ihnen einen Schritt gab, den sie tun konnten. Viele dieser Menschen fühlten sich einfach verzweifelt und ängstlich und wollten das Gefühl haben, eine Mission zu haben", Betsy Gaines Quammen, ein Historiker und Autor von American Zion: Cliven Bundy, God, and Public Lands in the West , erzählte es mir. „Es war eine Gruppe von Menschen, die sich ermächtigt fühlen wollten", sagte sie. „Und dann gibt es Menschen in der Bewegung, die Gewalttaten als Teilhabe sehen – es ist die Vorstellung, dass Gesetzlosigkeit gerechtfertigt ist, weil ihre Rechte verletzt wurden."

Bei einer sonntäglichen Versammlung im Park stand bei meiner Ankunft ein Halbkreis von Feuerwehrleuten in Einsatzausrüstung in der Nähe der Picknicktische, und ich dachte zunächst, dass es einen medizinischen Notruf oder einen anderen kleineren Notfall gegeben haben musste – aber ich fand es heraus dass People's Rights die Feuerwehr von Pasadena zu einer Präsentation über Katastrophenvorsorge eingeladen hatte. "Wie könnte Ihnen eine Gruppe wie die unsere helfen?" fragte einer der Anführer die Feuerwehrleute. "Wie können wir euch kontaktieren, wenn die Kommunikationssysteme ausfallen?" Eine Familie, die auf einer Picknickdecke saß, hörte zu.

Ich rief Tasha Adams an, die getrennt lebende Ex-Frau des Anführers der Oath Keepers, Stewart Rhodes, um mich nach dem Zusammenspiel zwischen diesen regulären Mitgliedern und dem extremeren Rand der Gruppe zu erkundigen. (Rhodes wurde vor kurzem wegen aufrührerischer Verschwörung im Zusammenhang mit seiner Beteiligung an der Anstiftung zu den Unruhen im Kapitol vom 6. Januar verurteilt.) Sie erzählte mir, wie die Oath Keepers, zu deren Mitgliedern viele Veteranen und ehemalige Polizeibeamte gehören , viele neue Mitglieder gewonnen hatten , weniger militante Mitglieder nach all der Publizität der bewaffneten Auseinandersetzungen der Familie Bundy mit dem FBI.

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„Stewart fing an, Werbetafeln in der Metro von DC zu kaufen und NASCAR zu sponsern – völlig harmlos", sagte Adams. „Das war das Maß an Mitgliedschaft, das die meisten Leute wollten; Sie wissen, normale NRA-Leute, die dieses Maß an Beteiligung wollen, weil sie sich verloren fühlen oder was auch immer. Die Leute wollten das Gefühl haben, zu etwas zu gehören, hatten eine Möglichkeit, einige der Fähigkeiten zu nutzen, die das tun sind nutzlos, wenn man aus dem Krieg zurück ist – weißt du, hol die Kettensäge raus und fälle umfallende Bäume, plötzlich danken die Leute ihnen wieder für ihren Dienst und sie fühlen sich gut."

Während wir uns unterhielten, dachte ich an Tsai, den ich in seiner Sheriffuniform im Park gesehen hatte, als er mit der Gruppe sprach. Seine Rede und sein Waffentraining stärkten die Moral der Gruppe, aber Adams' Analyse war düsterer. „Die ganze Zeit über tanken und decken diese Mitglieder jemanden wie Stewart, der buchstäblich nur auf diese Gelegenheit wartet, ein Diktator zu werden." Sie fuhr fort, ihre Ansicht zu teilen, dass „es mit Sicherheit ein Muster zu sein scheint, bei dem Ammon dasselbe tut". Ich wandte mich über seinen Anwalt sowohl an Bundy als auch an Rhodes, um einen Kommentar zu Adams Bemerkungen abzugeben; keiner antwortete.

Tsais Kampagne war eine von vielen Volksrechtsaktivisten in diesem Herbst, als sich die Gruppe auf die Wahlpolitik konzentrierte. Regierungsfeindliche Persönlichkeiten, die für ein Amt kandidieren, mögen kontraintuitiv erscheinen, aber es ist kein neues Phänomen – die Miliz von Montana, eine paramilitärische Gruppe, die in den 1990er Jahren aktiv war, sagte, sie würde zuerst an der Wahlurne und dann mit der Patronenkiste kämpfen. In den Zwischenwahlen im November belegte Bundy den dritten Platz in Idahos Gouverneurswahl und gewann 100.000 Stimmen – 17 Prozent der Wähler in Idaho – mit Wahlkampfanzeigen im Stil von QAnon und einer rechtsextremen Agenda, zu der auch die Zahlung von Liberalen für den Umzug nach Kalifornien gehörte.

Ich habe McAdam vom Montana Human Rights Network nach diesem scheinbaren Widerspruch gefragt. „Sie sagen: ‚Es ist nicht so, dass wir Regierungen hassen – wir hassen illegitime Regierungen, die versuchen, uns Dinge wegzunehmen'", sagte er mir. „Es ist nicht so sexy wie eine bewaffnete Pattsituation, aber Menschen dazu zu inspirieren, für ein Amt zu kandidieren, ist ein wichtiger Teil der Milizbewegung: Es wurde zu einer natürlichen Weiterentwicklung zu sagen: ‚Was wir brauchen, ist, dass unsere Leute all diese Institutionen übernehmen.' "

In ganz Südkalifornien warben Mitglieder der People's Rights für Kandidaten wie Tsai. Bei einer von Tsai in Pomona einberufenen Wahlkampfveranstaltung erzählte Daniel Bocic Martinez, ein republikanischer Kandidat für den US-Kongress, der Gruppe, dass die Pandemie Teil einer größeren Verschwörung sei, „die von einer kleinen Gruppe von Eliten organisiert wurde, die so viele Leichen wie möglich wollen. " Andere Kandidaten, wie Ryan Maye, ein Vollzeit-Klempner, der für die Staatsversammlung kandidiert, mischten sich unter eine kleine Menschenmenge. Martinez erklärte, dass es ein tödlicher Trick sei, Menschen zu ermutigen, Elektrofahrzeuge zu kaufen, damit „sie" die Menschen kontrollieren könnten, indem sie das Stromnetz abschalten. „Es ist ein Krieg gegen uns", sagte er. (Martinez verlor im November gegen seinen demokratischen Gegner.)

„Mein Einfluss reicht nur so weit: Ich kann den Frieden sichern, ich kann Menschen beschützen, aber ich kann die Menschen, die dahinter stecken, nicht aufhalten", sagte Tsai. „Dazu muss ich Teil dieses Systems sein. Ich muss im Amt sein."

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In den 1970er Jahren gründete Reverend William Potter Gale die paramilitärische Gruppe Posse Comitatus, benannt nach einem lateinischen Ausdruck, der „Macht der Grafschaft" bedeutet und sich auf die höchste Autorität eines Sheriffs bezieht, um Recht und Ordnung durchzusetzen. „Während die historische Rolle eines Posse Comitatus darin bestand, den Zivilbehörden bei der Unterdrückung von Gewalt und Selbstjustiz zu helfen, stellte Bill Gales Überarbeitung diese alte Praxis auf den Kopf – seine Posse widmete sich der Förderung bewaffneter Aufstände", schreibt Daniel Levitas in The Terrorist Next Door : Die Milizbewegung und die radikale Rechte . Nach zwei tödlichen Auseinandersetzungen im Jahr 1992 – in Ruby Ridge in Idaho und Waco in Texas – gefolgt von der Verabschiedung bundesstaatlicher Waffengesetze in den Jahren 1993 und 1994 haben viele rechte Bürger

In den Volksrechten wurde die Gesetzlosigkeit als Reaktion auf Mandate durch die Idee des posse comitatus gerechtfertigt. Viele in der Gruppe sagten mir, dass der Sheriff von LA, Alex Villanueva – der inzwischen einen Antrag auf Wiederwahl verloren hat – sich zum verfassungsmäßigen Sheriff hätte erklären sollen, um den Aufsichtsrat einzusperren. Mehrere People's Rights-Mitglieder trugen T-Shirts mit dem Namen der Constitutional Sheriffs and Peace Officer Association – einer Gruppe, die glaubt, dass Sheriffs die höchste Autorität übernehmen sollten, wenn die Freiheit bedroht ist. Der ehemalige Arizona-Sheriff Richard Mack, der seit Jahrzehnten mit Extremisten und Milizen verbunden ist, leitet nun die Vereinigung, die sich für den Widerstand gegen staatliche und bundesstaatliche Autorität in Bezug auf Waffen, Mandate und Wahlergebnisse einsetzt.

Tsai ließ sich von seinem mangelnden Erfolg bei den Wählern nicht beirren. „Wir können uns niemals aus der Tyrannei befreien. Es war immer eine kleine Gruppe von Kriegern, die alles riskiert haben – ihre Familien, ihr Leben, ihr Eigentum – und sich gegen die Tyrannei gewehrt haben, um ein besseres Land zu schaffen, eine neue Welt, in der die Menschen leben können rein", sagte er mir.

Das Scheitern an der Wahlurne brachte ihn nicht zur Patronenkiste. Er plante, weiterhin zu den Aufsichtsratssitzungen zu gehen – obwohl, wie er mir erzählte, die meisten Patrioten, die er kennt, nicht auftauchten. Er fühlte sich von ihrer Apathie im Stich gelassen. „Ich werbe immer noch von Tür zu Tür und lehre Menschen Fähigkeiten", sagte er. „Die Menschen sollten Tagebuch führen und Zeit in der Natur verbringen. Die moderne Gesellschaft ist zu schwach für einen tatsächlichen Aufstand. Die Menschen sind fett, faul, untrainiert und unmotiviert." Er lud mich ein, am nächsten Wochenende mit ihm in der Wüste zu drehen. „Der globalistische Plan beschleunigt sich", sagte er. "Die Dinge werden bis zum nächsten Jahr Chaos sein."

Die paranoide Gewissheit des bevorstehenden Chaos wird im amerikanischen Leben so häufig runderneuert, dass sie praktisch zu einem der Mythen des Landes gehört. Angesichts der Machtlosigkeit schien dies den Mitgliedern von People's Rights die Gewissheit zu geben, dass sie die wenigen waren, die bereit waren, zu verstehen, was als nächstes kommt, und sich dagegen zu wehren – Wunschdenken, das ihnen ein Gefühl der Entschlossenheit gab, die Zukunft vorherzusehen.

Es war keine gute Zeit, Taiwan zu besuchen. Der Aufenthalt von Nancy Pelosi in Taipeh Anfang August hatte die Spannungen mit China verschärft, und die russische Invasion in der Ukraine ließ die Frage aufkommen, ob Taiwan einer ähnlichen Bedrohung ausgesetzt sei .

Mein Vater und ich sahen uns die Nachrichten an – über aggressive chinesische Militärübungen und endlose US-Delegationen – und diskutierten, ob es sicher sei, dorthin zu gehen. Aber wenn sie gegen eine Hypothese abgewogen wurde, gewann die Realität des Krebses meiner Großmutter. Sie lehnte eine Chemotherapie ab. Wir sind im September abgereist; besser zu früh als zu spät.

Bei der Landung fand ich das Taiwan der Sommer meiner Kindheit weitgehend unverändert vor. Ich kam mir dumm vor, etwas anderes erwartet zu haben. Fast alles war so, wie ich es in Erinnerung hatte – die Wohnung meiner Großmutter im 13. Stock in der Nähe von Taipehs belebtem Shilin-Nachtmarkt; das Kaufhaus, in dem die Familie meines Vaters ein kleines Lederwarengeschäft betrieben hatte; dieser eine Stand mit Gua Bao , flauschige weiße Brötchen, gefüllt mit zartem Schweinebauch, und der Besitzer, der jedes Mal herrisch wird, wenn ich sie sehe. Der einzige Hinweis auf Tumult war eine Ausgabe der Taipei Times in der Imbissabteilung eines Supermarkts mit der Überschrift „ Es ist unwahrscheinlich, dass China bald in Taiwan einmarschiert ".

Die Medien hatten die Atmosphäre als „ aufsässig " beschrieben, aber für mich fühlte es sich einfach normal an. Bei More Fine, einem Optikergeschäft im Zentrum von Gongguan, wo meine Eltern und ich immer unsere Brillen kaufen, fragte mein Vater den Besitzer, warum alle so ruhig wirkten. „Es ist Taubheit", rief er von der Rückseite des Ladens. "Was gibt es sonst zu tun?"

[ Aus der Dezemberausgabe 2022: Taiwan bereitet sich auf eine Invasion vor ]

Als ich zur Wohnung meiner Großmutter ging, dachte ich über die Worte des Ladenbesitzers nach. Ich fühlte mich ähnlich taub, frustriert von all der gefühllosen Analyse des Landes, in dem meine Großfamilie lebt, in dem meine Eltern aufgewachsen sind – und in dem meine Großmutter an Krebs stirbt. Experten haben sich Taiwans Geschichte und Perspektiven zu Herzen genommen, oft ohne persönliches Interesse an der Angelegenheit. Zu sehen, wie ein mir so vertrauter Ort auf außenpolitisches Gesprächsthema reduziert wurde, war verwirrend: „ der gefährlichste Ort der Welt "; „ eine fortschrittliche, blühende Demokratie "; „ sicher bis mindestens 2027 ." Ich war wütend, dass wir überhaupt darüber nachdenken mussten, dass die Lasten des Lebens und Sterbens nicht ausreichten.

Bei meiner Großmutter zählte jedoch nur die Gegenwart. Ich saß an ihrer Seite und rieb ihren Rücken, während ich ihrer Lebensgeschichte zuhörte, die ich fest entschlossen festhielt, bevor ich ging. Ich legte mein Telefon auf mein Knie, während ich ihr Fragen ins Ohr schrie. Ihr Gehör ist schlecht, aber ihr Gedächtnis ist überraschend klar.

Sie erinnert sich zum Beispiel an die zwei anderen taiwanesischen Frauen, die in meinen Großvater verliebt waren. Sie alle hatten in den 1950er Jahren in den Häusern von US-Soldaten in Tianmu gearbeitet. Die hübscheste ihrer Konkurrentinnen, erzählte sie mir, hatte rosige Haut und brillante Tanzkünste.

Aber mein Großvater, ein Koch, verfolgte meine Großmutter, eine schüchterne Haushälterin. „Ich war am erbärmlichsten, aber ich war fleißig und gut", sagte sie. Sie bemerkte sein ordentlich gemachtes Bett und die Bücher auf seinem Schreibtisch; er war ein Mann, der wiederaufbauen wollte, der fleißig war und gute Manieren hatte. Er fing an, ihr geschmorte Schweinefüße von einem örtlichen Stand zu schicken, und brachte ihr später Jakobsmuscheln und andere Köstlichkeiten, die sie noch nie zuvor probiert hatte. "Sie waren lecker!" sagte sie mit einem schelmischen Glucksen.

Aber sie hatte auch die Einsamkeit in seinen Schultern gelesen. Bevor sie heirateten, erzählte er ihr von seiner Frau und zwei kleinen Kindern, die er auf dem Festland verloren hatte. Sie waren eine von vielen Familien , die im Chaos der kommunistischen Machtübernahme im Jahr 1949 getrennt wurden, als er in Taiwan gestrandet war. Die Nationalisten erließen schnell eine jahrzehntelange Kontaktverbotspolitik mit China, deren Reise- und Postkommunikationsverbote Familien in zwei Teile spalteten. Meine Großmutter – eine in Taiwan geborene Benshengren , die eine Waishengren aus China heiratete – akzeptierte alles, einschließlich des Fotos seiner anderen Familie, das er in seiner Brieftasche aufbewahrte. "Als ich klein war und es nicht verstand", sagte meine Mutter einmal zu mir, "habe ich auch mein Foto in seine Brieftasche gesteckt."

Er erwies sich als hingebungsvoller Ehemann und Vater für ihre fünf Kinder. Sobald er mit der Arbeit fertig war, ging er zurück in ihre kleine Wohnung, die sie sauber schrubbte und mit Blumen schmückte. „Unser Zuhause war das schönste, das sauberste", prahlte sie. „Während die Kinder ihre Hausaufgaben machten, saß er bei ihnen und spitzte ihre Bleistifte von Hand." Sie kämpften selten. Sie schreibt ihm zu, dass er ihr ein glückliches Leben ermöglicht hat – eines, das sie sich als Adoptivkind, das von ihrer Familie schlecht behandelt wurde, nicht hätte vorstellen können. „Ich war am gesegnetsten", wiederholte sie mir immer wieder. "Das Leben mit deinem Großvater war gesegnet."

Eine Sache, die meine Großmutter nicht erwähnte – aber von der meine Mutter mir Jahre zuvor erzählt hatte – war die Reise, die mein Großvater unternahm, um seine erste Frau und Tochter im Jahr 1985 zu sehen. (Sein Sohn war zu diesem Zeitpunkt bereits gestorben.) Die Frauen hatten es getan reiste aus dem Nordosten Chinas nach Hongkong, wo der Bruder meines Großvaters lebte; mein Großvater hat sie dort kennengelernt.

Meine Großmutter packte Pullover, Mangos und Geld, das sie nicht entbehren konnten, in den Koffer meines Großvaters für seine einwöchige Reise. Er hatte einen Schlaganfall erlitten und konnte ohne Gehstock nicht mehr gehen. „Es war eine unmögliche Reise", sagte meine Mutter. "Aber er hat es möglich gemacht."

Eine Woche nach meiner Rückkehr nach Taiwan starb mein Großvater. Als ich meine Großmutter fragte, wie sie sich bei seinem Besuch in Hongkong gefühlt habe, sagte sie mir, er sei zu seinem Bruder gegangen. Als ich noch einmal nachfragte, wechselte sie das Thema.

Ich bin am 87. Geburtstag meiner Großmutter nach Hause geflogen. Bevor ich ging, klopfte sie mir auf den Arm und sagte mir, ich solle mir keine Sorgen machen. „Dein Onkel und deine Tanten werden sich um mich kümmern, genau wie alle deine Cousins", sagte sie. Ich dankte ihr und sagte ihr, sie solle bao zhong , pass auf dich auf.

[ Anne Applebaum: Chinas Krieg gegen Taiwan hat bereits begonnen ]

Aber ich mache mir Sorgen – darüber, wie der Krebs blühen wird, darüber, ob das normale Leben in Taiwan weitergehen wird. Ich denke daran, wie meine Großmutter ihr Gewicht zwischen den Esszimmerstühlen hin und her schaukeln musste, um die Küche zu erreichen, wie sie im Krieg nicht entkommen könnte. Und ich wünsche mir, vielleicht nutzlos, eine Welt, die sich um Taiwan kümmert, selbst wenn es kein Leuchtfeuer der Demokratie in Asien oder ein wichtiger Produzent von Halbleitern oder eine Spielfigur in einem Großmachtspiel wäre. Eine Welt, die in das warme Licht der Wohnung meiner Großmutter blicken könnte – meine Tanten lachen, während meine Neffen über die Sofas klettern und lustige Grimassen schneiden, endlich alle zusammen. Ich wünschte, das könnte reichen.

Dieser Artikel erscheint in der Druckausgabe vom Januar/Februar 2023 mit der Überschrift „Ich bin nach Taiwan gegangen, um mich zu verabschieden".

Von Mondmissionen über schnell aufladbare Batterien bis hin zu KI-basierten Antibiotika, in keiner bestimmten Reihenfolge, die wichtigsten wissenschaftlichen Entwicklungen des Jahres

Das Jahr begann mit einem Knall. Oder besser gesagt, es tat es nicht. Der Erfolgsfilm Schau nicht nach oben, in dem sich ein Komet auf Kollisionskurs mit der Erde befindet, war kurz vor Weihnachten 2021 veröffentlicht worden. In den trostlosen Tagen der nachweihnachtlichen Düsternis waren die Nachrichtenmedien auf einem Adrenalinspiegel und jagten jede einzelne Geschichte über Potenzial Asteroidenkollisionen, um uns alle aufzumuntern. Allein im Januar sollten fünf Asteroiden nahe an der Erde vorbeifliegen! Glücklicherweise für die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschheit wurde vorausgesagt, dass keiner auch nur um einen Haaransatz den Planeten treffen würde. Nichtsdestotrotz ist die Möglichkeit, dass ein Asteroid mit der Erde kollidiert, eine Realität – der Globus ist von Kratern früherer Einschläge bedeckt, und es ist bekannt, dass Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren nach dem Einschlag eines Asteroiden mit einem Durchmesser von etwa 10 km ausgestorben sind. Kann irgendetwas getan werden, um uns vor dieser existenziellen außerirdischen Bedrohung zu retten? Glücklicherweise, Die internationale Weltraumgemeinschaft hat erste Schritte unternommen, um das Risiko zu verringern, dass uns ein Asteroid überrascht. DasDie gemeinsame Nasa-Esa-Mission Dart (Double Asteroid Re-Direction Test) war ein ehrgeiziger Versuch, die Flugbahn eines kleinen Asteroiden (Dimorphos) zu ändern, während er einen etwas größeren Asteroiden (Didymos) umkreiste, indem er ein Raumschiff zum Absturz schickte. Im Oktober erfuhren wir, dass die Mission sogar noch erfolgreicher war als erwartet und dass sich die Umlaufbahn von Dimorphos geändert hatte – was zeigt, dass wir, wenn wir genügend Zeit hätten, die Bahn eines Asteroiden ändern könnten, wenn er auf Kollisionskurs mit der Erde wäre .

Ayesha Rascoe von NPR spricht mit dem norwegischen Wissenschaftler Gaute Einevoll über die Physik hinter dem Weihnachtsmann.

Ayesha Rascoe von NPR befragt Robin Kodner, Professor für Umweltwissenschaften an der Western Washington University, über Algen, die sich in großen Höhen schneerosa färben.

Blitzresistente Bäume in Panama, ein australisches Vogel-Wettrüsten, wasserstoffbetriebene Züge in Deutschland und vieles mehr in den Quick Hits dieses Monats

Als Dr. Natalie Cooper, Wissenschaftlerin am Natural History Museum, Sudan, das letzte überlebende nördliche Breitmaulnashorn, in Kenia traf, bevor es im Alter von 45 Jahren starb, befürchtete sie verständlicherweise, dass das Aussterben der Unterart sicher sei – hauptsächlich aufgrund von Wilderei, die von menschlicher Gier angetrieben wird für das kostbare Horn. „Das Gefühl der Ungeheuerlichkeit, wenn man der Auslöschung direkt ins Auge starrt, ist schwer zu verstehen", erinnert sie sich an diese Begegnung im Jahr 2013. „Zu diesem Zeitpunkt war es ziemlich offensichtlich, dass das Zuchtprogramm nicht funktionieren würde – die Unterart schien dem Untergang geweiht, es war nur eine Frage der Zeit."

Aber fast ein Jahrzehnt später könnte das seltenste Großsäugetier der Welt am Rande einer erstaunlichen Rückkehr vom funktionellen Aussterben stehen. Die wachsenden Bemühungen zur Rettung vorhandener, aber ernsthaft bedrohter Arten gehen einher mit einer umstrittenen breiteren Aussterbebewegung, die versucht, Versionen verlorener Tierrassen wie Wollmammuts wieder zum Leben zu erwecken.

Meine Eltern waren nicht reich, aber sie gaben mir immer das Gefühl, ich könnte genau das haben, wovon ich träumte

Ich war drei Jahre alt und Weihnachten 1969 rückte näher. Neil Armstrong betrat in jenem Sommer den Mond und ich wollte, was sich Millionen von Kindern zu Weihnachten gewünscht haben: die Apollo-11 -Rakete. Ich kündigte dies an und ging los, um mir noch einmal meine Lieblingsplatte anzuhören: Puff, the Magic Dragon.

Unser Haus auf einem hübschen neuen Anwesen in Wrexham war voller handgefertigter Möbel. Mein Vater, der am Gymnasium der Stadt Holzarbeiten unterrichtete, hat unsere Tische und Stühle und die abstrakten Kunstwerke aus Kupferdraht an den Wänden gemacht. Das Weltraumzeitalter spielte sich im Fernsehen ab, aber unser Wales befand sich noch in den Tagen der Eiche.

Wissenschaftliche Berichte, online veröffentlicht: 18. Dezember 2022; doi:10.1038/s41598-022-26052-x

Wissenschaftliche Berichte, online veröffentlicht: 18. Dezember 2022; doi:10.1038/s41598-022-26179-x

So versuchen Unternehmen und andere Organisationen, Kunststoffe nachhaltiger zu machen

Jahrelang erregte die Präsenz des wilden Berglöwen in LA die Verehrung der Einwohner der Stadt. Wildtierbeamte sagten, sie hätten das kranke Tier am Samstag „mitfühlend eingeschläfert".

(Bildnachweis: US National Park Service, via AP)

Wissenschaftliche Berichte, online veröffentlicht: 17. Dezember 2022; doi:10.1038/s41598-022-26565-5